Allgemein

Geld & Kapital


DIE GELDFRAGE

Das Geldsystem ist ein komplexes Thema. Das Geld ist ein Werkzeug. Immer noch wird es überwiegend egoistisch in einen entsprechenden Vorstellungsrahmen eingebettet und somit missbraucht. Hier sehen wir eine stark krankmachende Wirkung auf den Sozialen Organismus, weil die Idee des Geldes heute vielfach falsch verstanden und auch missbraucht wird. 

Die Geldfrage kann nur gelöst werden durch folgende Prinzipien:

Es ist die Zuständigkeit zu klären für das Geldsystem. Geld ist zunächst ein Recht. Es definiert als akzeptiertes Zahlungsmittel einen Anspruch des Gläubigers an den Schuldner. Jeder Kaufvorgang beruht darauf, dass Eigentum vom Anbietenden (Gläubiger) zum Nachfragenden (Schuldner) wechselt. Dieser Vorgang ist erst abgeschlossen, wenn er (vom Schuldner) bezahlt ist. Erst dann ist der Nachfragende rechtlich der neue Eigentümer und nicht bloß Besitzer. Das Geld ist also, seiner Aufgabe nach, ein Zwischentauschmittel für Werte.

Die so genannte „Geldmenge“ wiederum ist ein Thema, das alleine von der Wirtschaft bearbeitet werden kann. Denn die Geldmenge muss im gesunden Verhältnis stehen zur Produktionsmenge, also zu den wirtschaftlich geschaffenen waren, Gütern und Dienstleistungen stehen. Dieses Thema betrifft auch die Frage, worauf sich der Wert des Geldes stützt, wofür er steht.

Ein „organisches Geldsystem“, unterscheidet zwischen einem für das Kaufen vergänglicher Ware, also Gebrauchsgüter abzuwertenden Geld (Kaufgeld), einem Geld für Investitionsgüter (Leihgeld, Kredit) und einem Geld (Schenkgeld) für das freie Geistesleben (Bildung, Religion, Kunst, etc.).   

Werte werden immer nur im Wirtschaftsleben geschaffen, sie unterliegen aber einem Verfall. Steht Geld für Güter also Werte, dann kann es sich immer nur in der Wertschöpfung erneuern. Ansonsten muss es seinen Wert mit der Zeit verlieren. Das kann man und muss man in einem Geldsystem berücksichtigen.

Geld ist keine Ware. Währungsspekulationen werden hier ausgeschlossen.


DIE KAPITALFRAGE

Geld, das im Wirtschaftsleben investiert wird, ist Kapital. Es dient dort vor allem dazu, neue Investitionsgüter zu schaffen. Kapital ist grundsätzlich ein Element des Geisteslebens. Es steht zum einen für das Mögliche, also Zukunft und zum anderen ist es durch Fähigkeiten entstanden! Beides hat aber seinen Ursprung im Geistesleben. Das bedeutet, wenn ein bestimmtes Kapital frei wird – also nicht mehr an ein Investitionsgut (Maschine, etc.) gebunden ist, altert es und geht dann letztlich zur freien Verwendung in das Geistesleben über.  Es finanziert dort die Bildung, Kunst, Religion, Wissenschaft, etc.

Das ist ein völlig neues Denken! Es bedeutet eben auch, dass das Kapital im Geistesleben verwaltet wird und daher auch Firmen nicht einfach verkauft werden können. Jeder Mit-Arbeitende als Mit-Unternehmer, eine sachorientierte Geldwirtschaft, ein Wirtschaftsleben mit dem Leitwert der Brüderlichkeit, alles das schafft dann aus seiner inneren Folgerichtigkeit, neue Formen am Eigentum und Besitz von Produktionskapital. Es kommt z. B. auch zu neuen Denkweisen, die zu etwas führen wie Verantwortungskapital.  Und dafür braucht es dann neue Rechtsformen. 

Kapital ist aufgesparte, geldwerte Leistung und alle am Wirtschaftsprozess Beteiligten haben dazu mindestens monetär beigetragen.


DIE GRUND & BODENFRAGE

Grund und Boden sind also keine Waren. Sie gehören zum Gemeineigentum der Menschheit und können nur gegen ein Entgelt, und gemäß eines festgelegten Ziel-Rahmens genutzt werden. Es gibt kein Privateigentum am Boden selber, sehr wohl aber an der Immobilie oder den Produkten, die darauf erzeugt werden. Ähnliches gilt für Wasser und Rohstoffe.

Es wird deutlich und ist aus der Sache folgerichtig: mit einer brüderlichen „Vergemeinschaftung“ des Bodens wird der Bodenspekulation der Grund entzogen das Mietpreisproblem entschärft, Flächen werden erhalten, einer Zerstörung fruchtbaren Bodens Einhalt gegeben.

Klassisch, aus dem alten Denken, gehören Grund und Boden zum Eigentum-Kapital. Als nicht vermehrbares Gut, welches eine Lebensgrundlage für jeden Menschen ist, ist es ein Menschenrecht und somit eines jeden Menschen Eigentum. Früher gehörte es dem, der es sich mit seiner schieren Überlegenheit aneignete, heute wurden diese alten Raub-Rechte des Stärkeren in juristisches Recht umgeschrieben. Die Eigentumsrechte sind ein handelbares, hoch spekulatives Gut geworden. Das sind die Baukosten- und Mietentreiber. Obwohl jedem Menschen rechnerisch um die 2000qm fruchtbares Land gehören, ist das knappe Gut, Grund und Boden, eines der begehrtesten Eigentümer. Das ist Ergebnis des alten, egoistischen Denkens zum Schaden des größten Teils der Menschheit und der Natur.